Lactat zur Unterstützung der Diagnose und Behandlung einer Sepsis

Lactatwerte im Blut können als Marker für eine systemische Gewebehypoperfusion dienen und spiegeln zudem die zellulare Dysfunktion bei Sepsis-Patienten wider[1]. Das ist nun auch in den klinischen Kriterien für septischen Schock gemäß Definition für Sepsis und septischen Schock im Third International Consensus (Sepsis-3) enthalten [1].
 

• Sepsis: Sepsis sollte als eine akut lebensbedrohliche, weil durch eine dysregulierte Wirtsreaktion auf eine Infektion verursachte Organdysfunktion definiert sein. Eine Organdysfunktion kann in einer Erhöhung des Sequential Organ Failure Assessment (SOFA) Scores um mindestens 2 Punkte dargestellt werden [1].
  
  
• Septischer Schock: Ein septischer Schock ist eine Unterkategorie der Sepsis mit besonders schweren Kreislauf-, Zell- und Stoffwechselveränderungen, die mit einem höheren Mortalitätsrisiko als bei Sepsis verbunden sind. Patienten mit septischem Schock können klinisch durch eine Vasopressorgabe zur Aufrechterhaltung eines mittleren arteriellen Drucks (MAP) ≥ 65 mmHg und Lactat > 2 mmol/l (> 18 mg/dl) bei fehlender Hypovolämie identifiziert werden [1].
  
  

PCT ist in der Regel der primäre Biomarker für die Diagnose oder den Ausschluss einer frühen Sepsis.

In der Notaufnahme ergänzen die gemessenen Lactatwerte die Ergebnisse anderer Tests wie PCT. Sie stellen so eine wichtige Hilfe für die Beurteilung des Schweregrades von bakteriellen Infektionen oder Pilzinfektionen dar. Zusammen sind sie ein wichtiges Mittel zur Beurteilung des Schweregrades einer Erkrankung [3].

Die Lactatwerte sollten innerhalb von drei Stunden nach Aufnahme des Patienten bestimmt werden. Bei erhöhten Lactatwerten wird in den Richtlinien der „Surviving Sepsis Campaign“ empfohlen, die Messung möglichst binnen sechs Stunden zu wiederholen [4].

Dies ermöglicht den unmittelbare Beginn und die Überwachung einer effektiven hämodynamischen Behandlung des septischen Patienten, durch die seine Überlebenschancen erheblich verbessert werden [1, 3-5].